Fünf Portionen Obst und Gemüse täglich- außerordentliche gesundheitliche Vorteile

Durch den Konsum von täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse leben Menschen durchschnittlich länger und gesünder. Die Befolgung dieser Regel führt nachweislich zu einem Rückgang von Erkrankungen wie Diabetes, Krebs oder Herz-Kreislauf-Pathologien.

Alle Organisationen, die sich der Prävention von derartigen chronischen Krankheiten widmen, sind sich einig, dass der Verzehr von täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse absolut wichtig ist. Die Inzidenz und Sterblichkeit infolge dieser Krankheiten kann durch eine entsprechende Ernährungsweise reduziert werden.

Doch trotz dieses Konsenses isst kaum ein Viertel der Bevölkerung täglich die empfohlene Gemüse- und Obstmenge. Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass diese Tatsache zur hohen Inzidenz solcher Krankheiten in unserer Gesellschaft beiträgt. Auswirkungen eines Mangelkonsums an pflanzlichen Lebensmitteln sind besonders verheerend, wenn sie mit einer übermäßigen Kalorienzufuhr verbunden sind. Dies ist leider allzu oft der Fall. Ein übermäßiger Kalorienkonsum begünstigt die Entstehung von prooxidativen und proinflammatorischen Zuständen im Körper. Dadurch entsteht ein Ungleichgewicht, das durch das Fehlen von phytoprotektiven Molekülen noch verstärkt wird. Dieses Imbalance führt zu einem Verlust der Abwehrkräfte des Körpers gegen die aggressiven Auswirkungen chronischer Entzündungen.

Mit anderen Worten: Wir essen viel, aber wir essen schlecht. Einerseits zu viel Zucker, Fett, Salz und Fleisch, andererseits zu wenig Obst und Gemüse. Diese Extreme zu korrigieren, indem wir pflanzliche Produkte wieder in den Vordergrund unserer Ernährungsgewohnheiten stellen, ist daher eine wesentliche Voraussetzung für jeden präventiven Ansatz zur Verringerung der Belastung durch chronische Krankheiten.

Wenig Obst und Gemüse: 53% höheres Sterblichkeitsrisiko

Die Bedeutung des regelmäßigen Obst- und Gemüsekonsums wird durch Ergebnisse einer Umfrage unter 71.706 Schweden im Alter von 45-83 Jahren veranschaulicht. Forscher analysierten die Essgewohnheiten dieser Bevölkerungsgruppe über einen Zeitraum von 13 Jahren. Studienteilnehmer, die nie Obst und Gemüse aßen, lebten drei Jahre kürzer und wiesen ein 53% höheres Risiko auf frühzeitig zu versterben als diejenigen, die täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu sich nahmen.
Dieser Effekt scheint bei Gemüse besonders ausgeprägt zu sein. Die Lebenserwartung derjenigen, die nie Gemüse aßen, war um 32 Monate reduziert, während diejenigen, die nur auf Obst verzichteten, 19 Monate kürzer lebten.
Diese Ergebnisse sind deshalb so bemerkenswert, weil die Studie den Gemüsekonsum als Ganzes betrachtet hat. Es wurde also nicht die Aufnahme derjenigen Sorten berücksichtigt, von denen bekannt ist, dass sie eine starke Schutzwirkung gegen Herzkrankheiten und Krebs zeigen (z.B. Kreuzblütler, Beeren, Zitrusfrüchte).

Fünf Portionen Gemüse plus Nüsse: Weitere Erhöhung der Lebenserwartung

Der in der schwedischen Studie beobachtete Anstieg der Lebenserwartung könnte bei Menschen, die große Gemüsemengen und somit einen hohen Gehalt an entzündungs- und krebshemmenden Molekülen konsumieren, noch größer sein. Jüngste Ergebnisse zeigen nämlich, dass allein der Verzehr von drei Portionen Nüssen pro Woche das Sterblichkeitsrisiko infolge von Herzerkrankungen um 55% sowie die Krebsmortalität um 40% reduziert.

Nicht nur Vitamine und Mineralien in Obst und Gemüse

Obst und Gemüse sind wirklich außergewöhnliche Lebensmittel. Sie verdienen es, an der Spitze jeder Mahlzeit zu stehen. Sowohl wegen ihres Geschmacks als auch wegen ihres hohen Gehalts an phytoprotektiven Molekülen, die das innere Gleichgewicht des Körpers aufrechterhalten.
Auch heute noch wird Gemüse allzu oft als Nahrungsmittel wahrgenommen, das dem Körper nur die notwendigen Vitamine und Mineralien liefert. Diese Betrachtungsweise ist nicht nur veraltet, sondern völlig falsch und sogar gefährlich. Denn sie impliziert, dass Pflanzen durch Multivitamintabletten ersetzt werden können- was absolut nicht der Fall ist.

Quelle
Andrea Bellavia, Susanna C Larsson, Matteo Bottai, Alicja Wolk, Nicola Orsini, Fruit and vegetable consumption and all-cause mortality: a dose-response analysis, The American Journal of Clinical Nutrition, Volume 98, Issue 2, August 2013, Pages 454–459, https://doi.org/10.3945/ajcn.112.056119
Guasch-Ferré, M., Bulló, M., Martínez-González, M.Á. et al. Frequency of nut consumption and mortality risk in the PREDIMED nutrition intervention trial. BMC Med 11, 164 (2013). https://doi.org/10.1186/1741-7015-11-16

Zusammenhängende Posts