Depression: Eine Krankheit, die mit ungesunder Ernährung in Verbindung gebracht wird

Unsere Ernährungsweise hat einen großen Einfluss auf unsere körperliche und geistige Gesundheit. Diese Aussage wird durch eine Studie bestätigt, die gezeigt hat, dass Transfette und gesättigte Fette nicht nur das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen, sondern auch das Risiko an Depressionen zu erkranken.

Depressive Verstimmungen sollten nicht mit Depressionen verwechselt werden: Das Leben ist voll von schwierigen Ereignissen und Prüfungen aller Art und es ist völlig normal, dass man sich gelegentlich traurig oder unglücklich fühlt. Glücklicherweise haben wir im Allgemeinen eine gute Fähigkeit uns zu erholen und depressive Verstimmungen verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit wieder. Im Gegensatz dazu ist die Depression eine echte psychische Krankheit, bei der die Gefühle von Trauer mehrere Wochen oder länger andauern und so stark werden können, dass sie das Leben des Betroffenen zutiefst erschüttern. Depressive Menschen erleben oft Gefühle der Wertlosigkeit oder Schuldgefühle, mangelndes Interesse an der Außenwelt, gestörten Schlaf oder Appetit, Energieverlust oder -in den schwersten Fällen- Todes- und Selbstmordgedanken. Die Depression ist keine seltene Erkrankung sondern ist ganz im Gegenteil extrem weit verbreitet. Weltweit sind mehr als 150 Millionen Menschen betroffen.

Depression: zu viel schlechtes Fett, nicht genug gutes Fett

Die Faktoren, die für die Entwicklung von Depressionen verantwortlich sind, sind sehr komplex und noch immer kaum verstanden. Neben dramatischen Lebensereignissen wie dem Verlust eines Kindes oder einer Scheidung und bestimmten psychologischen Faktoren (pessimistische Lebenswahrnehmung) legen einige Beobachtungen nahe, dass auch Essgewohnheiten eine wichtige Rolle beim Ausbruch einer Depression spielen können. So ist beispielsweise eine gute mediterrane Ernährung mit einer deutlichen Verringerung des Risikos für Depressionen verbunden. Umgekehrt ist die Einführung einer typisch westlichen Ernährung mit einem erhöhten Risiko für Depressionen verbunden. Der diametral entgegengesetzte Einfluss dieser beiden Diätarten auf das Erkrankungsrisiko ist noch nicht geklärt, könnte aber auf den großen Unterschied im Fettgehalt zurückzuführen sein. Während die mediterrane Ernährung eine Vielzahl nützlicher ungesättigter (einfach und mehrfach ungesättigter) Fette enthält, ist die westliche Ernährung reich an gesättigten und Transfettsäuren, die für ihre nachteiligen Auswirkungen auf die Gesundheit bekannt sind.

Gesättigte Fette: Um 50% erhöhtes Risiko eine Depression auszulösen

Um diese Frage zu untersuchen, analysierte ein spanisches Forscherteam die Essgewohnheiten von 12.059 Universitätsabsolventen und versuchte, das Risiko an einer Depression zu erkranken mit Art und Menge des konsumierten Fetts zu korrelieren. Sie fanden heraus, dass diejenigen, die am meisten Transfette zu sich nahmen, ein 50% höheres Erkrankungsrisiko aufwiesen als diejenigen, die diese Art von Fett nicht konsumierten.
Umgekehrt beobachteten die Forscher eine protektive Wirkung einfach ungesättigter Fette, wobei das Risiko an einer Depression zu erkranken bei Personen, die diese Art von Fett bevorzugt konsumieren, geringer ist. Mit anderen Worten: Zu viel Transfett ist nicht nur schädlich für die Herzgesundheit sondern auch mit einem höheren Risiko für Depressionen verbunden.

Eine gute Ernährung verringert nicht nur das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten sondern ist auch eine wichtige Waffe zur Erhaltung der psychischen Gesundheit. Wie die alten Römer sagten:

Mens sana in corpore sano (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper)!

Quellen:

Sánchez-Villegas et al. Association of the Mediterranean dietary pattern with the incidence of depression : the Seguimiento Universidad de Navarra/University of Navarra follow-up (SUN) cohort. Arch Gen Psychiatry; 66 : 1090-8.

Jacka FN et al. Association of Western and traditional diets with depression and anxiety in women. Am J Psychiatry; 167 : 305-11.
Sánchez-Villegas A et al. Dietary fat intake and the risk of depression : The SUN Project. PLoS One; 6 : e16268.

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