Schokolade und Kurkuma fördern das Gedächtnis

Es ist ganz normal, dass unser Gedächtnis mit zunehmendem Alter weniger leistungsfähig wird. Wie der Körper als Ganzes verliert auch das Gehirn mit der Zeit einen Teil seiner „Flexibilität“. Es kommt dann vor, dass Menschen während eines Gesprächs öfter nach Worten suchen oder sich neue Informationen mit zunehmendem Alter schwerer merken. Dies sind in der Regel sehr kleine Unannehmlichkeiten, die noch keine Warnzeichen einer neurodegenerativen Erkrankung sind.

Andererseits kommt es in bestimmten Fällen vor, dass die Alterung des Gehirns zu schnell erfolgt, was dann zu einer vorzeitigen Verschlechterung der kognitiven Funktionen führt, die sowohl die betroffene Person als auch ihr Umfeld ernsthaft beeinträchtigt. Wie die Alterung des Körpers im Allgemeinen scheint dieser kognitive Rückgang stark durch den Lebensstil beeinflusst zu sein. Drei neuere Studien legen nahe, dass bestimmte Essgewohnheiten dazu beitragen können, diesen Verlust der Gehirnfunktion zu verlangsamen oder zu beschleunigen.

Verbessertes Gedächtnis durch Schokolade

Kakao ist eine außergewöhnliche Quelle von Polyphenolen, einer Klasse von Molekülen, die sich durch ihre starke antioxidative und entzündungshemmende Wirkung auszeichnen. Italienische Forscher beobachteten, dass der Konsum eines sehr polyphenolreichen Schokoladengetränks (1000 mg) die kognitive Funktion in einer Gruppe von Freiwilligen im Alter von 61-85 Jahren signifikant verbesserte. Dieser positive Effekt wird vermutlich durch eine gleichzeitige Verbesserung des Blutdrucks und der Insulinsensitivität verursacht, die den Blutzuckerspiegel normalisiert und den Blutfluss zum Gehirn erleichtert. Diese Wirkung von Kakao wird recht schnell erreicht und kann bereits zwei Monate nach Beginn der Einnahme beobachtet werden. Der regelmäßige Konsum von dunkler Schokolade mit einem Mindestanteil von 70% Kakaomasse ist also der Gesundheit zuträglich. Es gibt deutlich Schlimmeres!

Kurkuma: 1g pro Tag zu den Mahlzeiten

Eine andere Studie untersuchte die Auswirkungen des indischen Gewürzes Kurkuma, dessen Hauptbestandteil (Curcumin) eines der stärksten entzündungshemmenden Mittel in der Pflanzenwelt ist. Die Wissenschaftler beobachteten, dass die tägliche Zugabe von 1g Kurkuma zu den Mahlzeiten bei als prädiabetisch eingestuften Patienten mit hohem Risiko für kognitive Beeinträchtigungen eine rasche Verbesserung des Arbeitsgedächtnisses (vorübergehende Speicherung von Informationen) bewirkte. Diese Beobachtungen stimmen mit anderen Studien überein, die darauf hindeuten, dass der in Indien hohe Konsum von Kurkuma zur geringen Inzidenz von Demenzen wie der Alzheimer-Krankheit in dieser Region der Welt beitragen könnte.

Trans-Fette beschleunigen den Gedächtnisverlust

Während einige Nahrungsmittel eine protektive Wirkung auf das Gehirn haben, scheinen andere schädlich zu sein und eine erhöhte Aufnahme kann das Risiko eines kognitiven Verfalls verstärken. Dies gilt insbesondere für Trans-Fette, die durch die Hydrierung von Pflanzenölen entstehen und noch immer in vielen Produkten, insbesondere in Fast-Food-Produkten, enthalten sind. Wissenschaftler konnten inzwischen darstellen, dass diejnigen Personen, die höchste Mengen an Tranfetten konsumieren, eine deutlich geringere Fähigkeit haben sich Wortgruppen zu merken, als Menschen, die wenig oder keine Lebensmittel mit diesen sogenannten schlechten Fetten zu sich nehmen. Neben der Erhöhung des Risikos für Herzerkrankungen, Typ-2-Diabetes und einigen Formen von Brustkrebs können Trans-Fette auch das Gehirn angreifen und die Funktion von Neuronen stören. Es ist wirklich höchste Zeit, dass wir dieses Gift endgültig aus unserer Lebensmittelumgebung eliminieren!

Es kann nie häufig genug betont werden: Unsere Lebensgewohnheiten haben einen enormen Einfluss auf unsere Gesundheit, sowohl körperlich als auch geistig. Der regelmäßige Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln mit hohen Mengen an antioxidativen und entzündungshemmenden Molekülen (Kakao, grüner Tee, Kurkuma, Beeren) stellt in Verbindung mit der Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts und regelmäßiger körperlicher Aktivität die beste uns zur Verfügung stehende Waffe dar, um allen chronischen Krankheiten vorzubeugen- auch denjenen, die unsere geistigen Fähigkeiten beeinträchtigen.

Quellen:

Mastroiacovo D et coll. Cocoa flava- nol consumption improves cognitive function, blood pressure control and metabolic profile in elderly subjects: the Cocoa, Cognition, and Aging (CoCoA) Study—a randomized controlled trial. Am J Clin Nutr,

Lee MS et coll. Turmeric improves post-prandial working memory in pre-diabetes independent of insulin. Asia Pac J Clin Nutr, ; 23: 581-91.

Golomb BA et Bui AK. Trans fat consumption is linked to diminished memory in working-aged adults. Circulation, ; 130: A15572.

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